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5m80Was nicht so alles an einem vorbeiscrollt ;-)

“Finanzoasen” und die Politik – alles hängt am NDR

Fast jeder Vermögende und sein Hund haben ihre Knete in solchen “Oasen”, was nichts anderes bedeutet, als: die zahlen keine Steuern drauf. Teilweise ist die Kohle legal dahin geschafft worden, aber ein wohl nicht unerheblicher Teil ist Schwarzgeld. Was aber bedeutsamer ist, ist die Tatsache, dass so gut wie alle mittleren und grossen Banken sowie alle grossen Unternehmen ihr Geld in Oasen hinausgeschafft haben. Auch hier darf man von einem bunten Mix in unbekannter Höhe ausgehen; wieviel Geld davon legal und wieviel schwarz dahin verbracht wurde, ist nicht transparent.

Politisch gesehen ist das aber auch nicht so wichtig: denn ob nun die Politik extra Steuerschlupflöcher geschaffen hat, damit das unversteuerte Verbringen von Geld ausser Landes legal wird, oder aber ob man gleich die “Abkürzung” genommen hat und was aufs Gesetz gepfiffen, das Ergebnis ist exakt dasselbe: in Deutschland bezahlen im Wesentlichen der Mittelstand, die kleinen Unternehmen sowie die Arbeiter, Angestellten und Beamten ihre Steuer. Die anderen zahlen immer weniger, inzwischen so gut wie nichts. Und da wundert man sich, warum der Staat immer höhere Schulden hat.

Das Hauptproblem beim Ändern dieser Zustände ist, dass die Parteien tief in diesem Sumpf mit drinstecken. Bei der CDU wurde es ja einmal mit den berüchtigten “jüdischen Vermächtnissen” offenkundig, aber auch die anderen Parteien (mit wenigen Ausnahmen) sind wohl so mitfinanziert. Das wirft auf die Story der Süddeutschen dann schon ein anderes Licht, wenn hier ein bereits toter Playboy in den Vordergrund gestellt wird, statt über die ganz aktuellen Verstrickungen der gesellschaftlichen Elite Deutschlands zu berichten, die wohl bis zum Hals in besagtem Sumpf aus Steuerflucht, Steuerhinterziehung und Korruption feststeckt. Was motiviert die Süddeutsche zu einem solchen Bericht, der ja kaum ernstzunehmen, viel eher noch als Ablenkung zu werten ist?

Ich bin gespannt, wie unsere “Qualitätsmedien” nun mit den Offshore-Leaks-Daten umgehen. Falls die Süddeutsche wie zu befürchten bereits im Ansatz versagt, bleibt die Hoffnung auf den NDR zu setzen. Sollte das Thema für die ÖR dann auch zu heiss sein, so wird ein weiterer Leak nötig, oder das ganze verläuft im Sande.

Schau'n mer also mal, wie der NDR die nächste Zeit agiert. Das ist sicher keine leichte Sache für die Journalisten dort.

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