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Die USA liessen unter Bush und Rumsfeld folternFragwürdige Praxis: Goldman Sachs & Co belohnen Seitenwechsler

“Draghi liest die Leviten – anhand irreführender Daten!”

Das berichtet Queschüsse, unter Bezug auf einen Artikel im Tagesspiegel. Der Chef der EZB, Mario Draghi, hat gerade den Regierungen Europas den Marsch geblasen, und ihnen ihre eigenen Zahlen vorgehalten. Das Pikante daran: die von ihm präsentierten Charts sind alle falsch bzw. sinnlos.

In der Volkswirtschaft unterscheidet man nicht ohne Grund den Realwert vom Nominalwert. Unter letzterem versteht man den gemessenen Wert, unter ersterem dagegen denselben Wert, nur inflationsbereinigt. Es leuchtet wohl ein, will man z.B. etwas über Wachstum sagen, ist es schon entscheidend, ob eine Grösse real gewachsen ist oder nur nominal (und in Wirklichkeit vielleicht sogar kleiner geworden, also geschrumpft).

Das sollte jeder Volkswirt wissen. Richtig peinlich ist es aber, wenn man in ein und demselben Diagramm die eine Grösse im Nominalwert, die damit zu vergleichende jedoch im Realwert einzeichnet. Dann ist das Diagramm schlicht falsch und unbrauchbar. Genau so sind aber die von Draghi argumentativ genutzen Diagramme aufgebaut.

Müsste das nicht auch ein Mario Draghi wissen? Ja, sicher. Soll man ihm da jetzt Absicht (schliesslich passt das verfälschte Ergebnis im Gegenteil zum eigentlich richtigen genau zu seiner politischen Agenda) oder eben einen Fehler unterstellen?

Spielt das überhaupt eine grosse Rolle? Egal, ob Leute wie Draghi die Finanz- und Eurokrise nun aus Bosheit oder aus Inkompetenz vergeigen, ganz offensichtlich vergeigen sie sie. Das sieht man jeden Tag in Spanien, in Italien, in Portugal und in einigen anderen Ländern, wie sehr.

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