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Stand der Technik nicht genug: CCC fordert unabhängige Risikobewertung für Sicherheit im Stromnetz„In Sachen Ukraine gibt es in der EU zu viele Fehleinschätzungen“

Joachim Gauck in Birma

Anmerkung unseres Lesers R.W.: In der Berichterstattung zum Besuch des Bundespräsidenten Gauck in Birma versagen die deutschen Medien leider vollständig — allen voran: die taz.

Immerhin wird im Anriss angemerkt, dass es in der Vergangenheit Probleme in den Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Myanmar gab, die (weiter unten im Text) vor allem darin bestanden, dass sich die Bundesrepublik an international vereinbarte Sanktionen gegen Myanmar gehalten und sich sogar mit der Genehmigung von Entwicklungshilfe-Projekten schwergetan hätte. Weiter als mit dieser Aussage kann man der Realität nicht entrücken. Die tatsächlichen “Probleme der Vergangenheit” liegen heute zwei Meter unter der Erde und hinterlassen Angehörige, die ein Recht darauf haben zu erfahren, wie die Militärjunta an die zahlreichen Sturmgewehre G3 gelangen konnte.

Das deutsche Traditionsunternehmen Fritz Werner Werkzeugmaschinen AG (heute Teil der MAN Ferrostaal Group) betreibt seit 1957 eine Waffenfabrik in Mynamar. Im Angebot: Mörsergranaten, Minen, Munition und (mit Lizenz von Heckler & Koch) das Strumgewehr G3. Fritz Werner unterstützte die Junta als “Ausrüster” stets wohlwollend bei der Ausübung ihrer Hoheitsinteressen und unterhielt auf oberster Ebene langjährig freundschaftliche Beziehungen zur Militärführung.

Seit Beginn des Demokratisierungsprozesses 2011 verliert die MAN Ferrostaal zunehmend Aufträge im Land und deutsche Wirtschaftsunternehmen genießen — woher nur? — nicht den besten Ruf. Dem kann man mit einem 500 Mio. Euro schweren Schuldenerlass sicher entgegenwirken. Die entscheidende Frage bleibt leider unbeantwortet: Wie konnte sich Mynamar überhaupt bei der Bundesrepublik verschulden, wenn die Bundesregierungen sich in der Vergangenheit doch sogar bei der Genehmigung von Entwicklungshilfe-Projekten so schwer getan haben? Sicher ist nur: Irgendjemand wird für die “Leistungen” der Fritz Werner Werkzeugmaschinen AG in Myanmar schon aufgekommen sein. Notfalls auch über Umwege wie z.B. Hermesdeckungen.

(Quelle: NachDenkSeiten)

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